Die momentane Situation in der Schweizer Gemüseproduktion ist aussergewöhnlich und die Produktionsbedingungen sind schwierig. Seit vier Wochen werden immer wieder starke Regenfälle und Hagel verzeichnet. Die Böden sind durchnässt und können den Regen nicht mehr so schnell und gut aufnehmen. Diese Situation zeichnet sich nicht nur regional ab, sondern flächendeckend in der ganzen Schweiz.
Die Gewächshauskulturen sind zwar von den Niederschlägen geschützt, jedoch fehlt ihnen das Licht. Tomaten, Auberginen und Gurken wachsen langsamer, wodurch die Erntemengen tiefer ausfallen. Beim Freilandgemüse sind bei einigen Gemüsegarten Teil- bis Totalschäden zu verzeichnen. Die Kulturen stehen im Wasser und verfaulen. Gerade bei den Kohlarten, wie Kabis, Blumenkohl und Broccoli und auch bei den Salaten führt das zu Problemen. Auch die Zucchetti sind von den starken Niederschlägen betroffen.
Die Auswirkungen werden noch bis in den Frühling spürbar sein. Die andauernden, starken Regenfälle und die Hagelereignisse erschweren die Lagergemüseproduktion von Karotten und Zwiebeln und führen in vielen Regionen zu grossen Ausfällen. Die grössten Ausfälle sind im Seeland aufgrund des starken Hagels zu beklagen. Aber auch im Waadtland und in anderen Teil der Schweiz sind die Ausfälle wegen des intensiven Regens gross. In der Ostschweiz sind die Ausfälle etwas geringer.
Ausserdem können viele Felder nicht mit den Maschinen befahren und gepflegt werden. So ist auch der Pflanzenschutz stark eingeschränkt. Auch die Unkrautbekämpfung kann mit Hackgeräten nicht ausgeführt werden. So kann der Schädlings- und Krankheitsdruck zunehmen. Unter diesen Umständen sind auch das Anpflanzen und Säen eingeschränkt.
Die Qualität des Gemüses leidet unter diesen Umständen und der Markt kann teilweise nicht mit Schweizer Ware beliefert werden, was dazu führt, dass mehr Importe aus dem Ausland getätigt werden müssen. Vermutlich wird sich diese Situation auch auf den Preis von Schweizer Gemüse auswirken. Die Richtpreise zwischen Produzenten und Abnehmer sind angestiegen, da die Ware knapper ist und die Produktionskosten höher sind. Es ist damit zu rechnen, dass die Ware auch am Verkaufspunkt im Detailhandel teurer wird.